Vereinschronik

1968

In einer Informationsveranstaltung des Forstamtes Passau am 28.3.1968 im Gasthof Haiböck in Wegscheid unter Leitung des Forstobermeisters Rieger wurde der Gedanke geboren, die Waldbauernvereinigung Wegscheid ins Leben zu rufen. Die 150 anwesenden Waldbesitzer wurden von dem Regierungsinspektor Baumgartner von der Oberforstdirektion Regensburg über die Vorteile eines forstlichen Zusammenschlusses aufgeklärt. Dies war wohl der Anstoß für die Gründung der Waldbauernvereinigung Wegscheid. Es fanden sich sofort 118 Waldbauern als Mitglieder, die umgehend die Wahl einer vollständigen Vorstandschaft mit beratendem Ausschuss vornahmen. Die Aufgabe des Geschäftsführers wurde übergangsweise dem Inhaber der Forstdienststelle Wegscheid übertragen.

1969

1969 wurde die Forstdienststelle Untergriesbach mit Herrn Günter Kohl neu besetzt, dem dann auch die Geschäftsführung übertragen wurde. In diesen Anfangsjahren wurde aktive Mitgliedswerbung betrieben, die Faserholzvermarktung angestoßen und die zusammenfassende Forstpflanzenbestellung vorgenommen.

1970

1970 erfolgte die Eintragung in das Vereinsregister und man wurde am 24.11.1970 als Forstbetriebsgemeinschaft anerkannt. Die Waldbauernvereinigung Wegscheid e.V. war auch anfangs der 70ger maßgebend an der Gründung des Dachverbandes der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Niederbayern beteiligt.
1977 trat die WBV Wegscheid e.V. dem Bayerischen Waldbesitzerverband als kooperatives Mitglied bei.

1979 – 1981

Hier kam die erste große Herausforderung auf die WBV Wegscheid in Form der katastrophalen Schneebrüche zu. Die Vorstandschaft und die Geschäftsführung konnten durch enormes Engagement neue Absatzmärkte erschließen und somit die riesigen anfallenden Holzmengen bestmöglich vermarkten. Diese vorbildliche Bewältigung der Schneebruchkatastrophe veranlasste den Bayerischen Waldbesitzerverband den 1. Vorsitzenden Herrn Werner Fischer mit der goldenen Ehrennadel auszuzeichnen. Im Frühjahr 1981 wurde Herr Walter Jungwirth beauftragt, die immer wichtiger werdende Aufgabe der optimalen Holzvermarktung zu übernehmen.

1981

Am 3. Juli wütete in den Wäldern des Vereinsgebietes ein verheerender Hagelsturm. Dieser verursachte mehrere 1000 Festmeter Schadholz, dessen Vermarktung wiederum eine immense Herausforderung für die WBV darstellte.
1982 im März wurde der Geschäftsführer Günther Kohl zum Bürgermeister des Marktes Untergriesbach gewählt. Daraufhin übernahm Forstoberinspektor Hans Rauscher die Geschäftsführung der WBV.

1983

Die WBV Wegscheid schaffte als eine der Ersten ein EDV – System an, mit dem die immer größer werdende Papierflut effizienter bewältigt werden konnte. In diesem Jahr wurde auch der 1. Vorsitzende Herr Werner Fischer für seine großen Verdienste für die bäuerliche Waldwirtschaft mit der Bayerischen Staatsmedaille ausgezeichnet.
1984 wurden von Stürmen wiederum einige Tausend Festmeter geworfen, die zeitnah vermarktet werden mussten.

1986

Am 30. April verstarb ganz plötzlich der 1. Vorsitzende Herr Werner Fischer. Bis zur nächsten Wahlperiode übernahm daraufhin der 2. Vorsitzende Herr Xaver Zillner die Vereinsführung.
1988 wurde Fritz Brühmüller zum 1. Vorsitzenden der WBV Wegscheid gewählt
1990 Nach anfangs belebten Holzmarkt und erfreulichen Preisniveau für Fichten/Tannen Stammholz legten am 30. März 1990 die Stürme Vivian und Wibke die komplette Europäische Forst- und Holzwirtschaft lahm. Mit angemieteten Lagerplätzen versuchte man das Stammholz, ohne großen Wertverlust für den übersättigten Holzmarkt bereitzuhalten.

1991 – 1992

Auf die Sturmkatastrophe folgten auch noch sehr trockene und heiße Sommer. Das Ergebnis waren immense Sekundärschäden durch Borkenkäfer. Die darauf folgenden Jahre machte die WBV schwere Zeiten durch, da das Schadholz zu Tiefstpreisen verkauft werden musste.
1992 begann die Standortskartierung im Bereich der WBV Wegscheid.

1993

In diesem Jahr übernimmt Herr Walter Jungwirth die Geschäftsführung und Holzvermarktung als hauptamtlicher Mitarbeiter.

Zeitgleich vergab man den Planungsauftrag für eine Hackschnitzelheizanlage in Hauzenberg. Leider verstarb am 11. Mai der 1. Vorsitzende Herr Fritz Brühmüller ganz unerwartet und somit übernahm Herr Georg Veit die Vereinsführung.

1994

1994 erfolgte nach langer Vorbereitung der Spatenstich für das Biomasseheizkraftwerk in Hauzenberg.

1995

Im März ging das Heizwerk Hauzenberg nach fast 3-jähriger Planung mit der ersten Fuhre Hackschnitzel in Betrieb.

1997

Wegen des großen Bedarfs an Hackschnitzeln wurde von der WBV eine große Hackmaschine mit Kran und Kabine angeschafft.

1998

1998 wurde in Wegscheid eine weitere Hackschnitzelheizanlage errichtet.

1999

In diesem Jahr kam der erste Harvester in den Wäldern der WBV Wegscheid zum Einsatz.

2000

Es kam in den höheren Lagen des Vereinsgebietes zu schweren Schneebrücken. Die im Vorjahr gesammelten Erfahrungen mit der maschinellen Holzernte konnten auf den Schadflächen sofort umgesetzt werden. Es waren derzeit kurzzeitig drei Holzvollerntemaschinen im Einsatz.

2001

Die WBV Wegscheid schließt sich der „Pan European Forest Certification“ (PEFC) an. Dieses Gütesiegel ist weltweit anerkannt und liefert den glaubwürdigen Beweis für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung. Darüber hinaus bietet es der heimischen Forstwirtschaft die Chance ihren Rohstoff Holz effizienter zu vermarkten.

2002

Wegen der Überlastung des 1997 angeschafften Großhackers kaufte die WBV zur Aufrechterhaltung der Hackschnitzelbereitstellung einen weiteren selbstfahrenden Großhacker. In diesem Jahr wurde die WBV auch international tätig, da sie 275 fm ausgesuchtes Tannenstammholz nach Japan verkaufte. Auch fand in diesem Jahr der erste Einsatz eines Starkholzvollernters, dem so genannten „Hannibal“ statt. Dieser ist speziell für Plenterwaldungen mit starker Naturverjüngung geeignet, da er das Starkholz verjüngungsschonend auf den Fahrtrassen aufarbeitet.

2003

Abschluss des ersten Waldpflegevertrages in unserem WBV Gebiet. Abschluss der Standortskartierung nach elf Jahren Kartierarbeit auf einer Fläche von gut 10 000 ha Wald. Das Ergebnis steht nun den Waldbesitzern in Kartenform zur Verfügung um durch die richtige Baumartenwahl Schäden vorbeugen zu können.

2005

Aufgrund des vermehrten Arbeitsanfalles, besonders in der Geschäftsstelle, reagierte die Vorstandschaft mit der Neuanstellung von Franz Grillhösl. Er soll überwiegend bei der Holzvermarktung unterstützend tätig werden.
Erfreulicherweise zeichnet sich auf dem Holzmarkt eine spürbare Entspannung ab.

2006

Der Jahrhundertwinter verursachte enormen Schneebruch mit mehreren 10 000 fm Schadholz im Bereich der WBV Wegscheid. Die Vermarktungsmenge stieg über 50 000 Einheiten.
Beginn mit dem Bau des Blockheizkraftwerkes in Jahrdorf, das mit unseren Nachbar – WBV en Passau und WBV Freyung Grafenau als Holzenergie Jahrdorf GmbH gegründet wurde.

Auszeichnung der WBV mit dem Umweltpreis.

Im November wurde wegen des erhöhten Holzanfalles, der Betreuung der Waldpflegeverträge und der Aufrechterhaltung der einzelbetrieblichen Beratung ein junger Förster, Herr Peter Maier, eingestellt.

2007

Sturm Kyrill verursachte europaweit sehr große Schäden. Die Schäden hatten fast die Ausmaße von Vivian und Wibke im Jahr 1990.
Das Vereinsgebiet der WBV- Wegscheid wurde zwar weitgehend verschont aber sinkende Preise und die schleppende Abfuhr erschwerte die Arbeit der WBV. Es folgte auch noch ein sehr trockener Sommer auf die Sturmkatastrophe. Das Ergebnis waren immense Schäden durch Borkenkäfer. Trotzdem erholte sich der Preis im Herbst wieder.
Im Sommer konnte das neu errichtete Blockheizkraftwerk ans Netz gehen. Mit einem Jahresbedarf von ca. 10 000 to Hackschnitzel schufen die WBV en Passau, Freyung- Grafenau und Wegscheid eine weitere Verwertungsmöglichkeit für Schad- und Restholz. Das Heizkraftwerk wurde auch neuer Sitz der WBV- Geschäftsstelle.

2009

2009 wurde die Hackschnitzeltrocknungsanlage in Jahrdorf in Betrieb genommen. Seither ist die WBV in der Lage ihren Mitgliedern als Dienstleister eine Trocknungsmöglichkeit anzubieten, um den Anforderungen ihrer Heizanlagen an das Hackgut gerecht zu werden.

2011

Die Stadtwerke Passau übernahmen das Blockheizkraftwerk in Jahrdorf mit 95%. 5% der Geschäftsanteile blieben bei den WBVen Passau, Freyung- Grafenau und Wegscheid. Trotzdem ist die Abnahme des Waldrestholzes der Mitglieder gesichert, da die einzelnen WBV en als Einkäufer für das Blockheizkraftwerk fungieren.
Der 2002 angeschaffte Großhacker wurde verkauft. Aufgrund der großen Anzahl von Lohnunternehmern mit Großhackern, wurde auf eine Neuanschaffung verzichtet.

2013

Die Satzung wurde überarbeitet und aus der Waldbauernvereinigung als eingetragener Verein (eV.) wurde die Waldbesitzervereinigung als wirtschaftlichen Verein (wV.)

2015

Der Sturm Niklas richtete zwar im Vereinsgebiet keine Schäden erschwerte aber die Holzvermarktung deutlich, da im süddeutschen Raum sehr viel Sturmholz auf den Markt kam.

2016

2016 richtete ein Gewittersturm im Gemeindebereich Obernzell und Untergriesbach erhebliche Schäden mit mehreren 10tsd Festmetern an.

2017+ 2018

Der Sturm Kolle richtet am 18. August massive Schäden im Vereinsgebiet an. Es waren vermutlich über 1Mio Fm Holz geschädigt. Wiedererwarten war der Rundholzmarkt aufnahmefähig und das produzierte Holz konnte, zwar mit hohen Preiseinbußen, schnell vermarktet werden. Erst der Sturm Friederike, der in Mitteldeutschland im Januar immense Schäden anrichtete, brachte den Holzmarkt zum Erliegen. Zusätzlich verursachte die Dürre im Frühjahr und Sommer 2018 eine explosionsartige Ausbreitung des Fichtenborkenkäfers. ….

2019

Schwerer nasser Schnee richtete am Wochenende vom 12-14 Januar erhebliche Schäden im Vereinsgebiet an. Es folgte ein weiteres Dürrejahr mit erheblichen Käferbefall. Der Preis für Käferholz rutschte unter 30,- €/Fm.

Baumkette
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